User in Panik: Twitter erhält die Rolle eines düsteren Vorboten

Eine wissenschaftliche Studie zur Silicon Valley Bank zeigt, dass der Echtzeit-Austausch bei den Nutzern für Unruhe sorgt.

Intensive Konversationen über Finanzinstitute auf Twitter erhöhen das Risiko eines Bankensturms. Zu diesem Schluss kommen Forscher:innen aus den USA, Spanien und Frankreich in einer neuen Studie. Darin liefern sie datengestützte Beweise für diesen Zusammenhang. Untersucht wurde die Rolle von Social Media im Falle des jüngsten "Bank Run" auf die Silicon Valley Bank (SVB) am 10. März dieses Jahres.

Verluste innerhalb weniger Minuten

Im Fall von SVB hat Twitter laut den Expert:innen eine wichtige Rolle gespielt. Demnach erhöht sich das Risiko für einen Bank Run deutlich, wenn Unternehmen in Zeiten intensiver Diskussionen auf Twitter wiederholt erwähnt werden. Hohes Engagement in den sozialen Medien sind somit oft düstere Vorboten für Aktienmarktverluste – mit Folgen für Marktanteile und nicht versicherte Einlagen.

Aktienmarktverluste von Banken lassen sich, so die Forscher:innen, stündlich anhand der Intensität auf Twitter vorhersagen. Negative Tweets von Start-up-Gründer:innen und Risikokapitalgeber:innen führen zu Aktienmarktverlusten in fünf bis 15 Minuten. Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass sich Anleger:innen über Twitter in Echtzeit austauschen, auch in Zeiten von Bankenstürmen. Risikokapitalgeber:innen nutzen auch Messenger und E-Mails, um andere vor Problemen einer Bank zu warnen.

Weitere Beeinflussungen erwartet

Auch künftig wird Social Media eine Rolle für Banken und deren Stabilität spielen, glauben die Studienautoren J. Anthony Cookson von der University of Colorado Boulder, Corbin Fox von der James Madison University, Javier Gil-Bazo von der Universitat Pompeu Fabra und Juan F. Imbet von der Université Paris Dauphine sowie Christoph Schiller von der Arizona State University. Ihr Fazit: "Angesichts des zunehmend allgegenwärtigen Wesens sozialer Kommunikation, auf und außerhalb von Twitter, erwarten wir nicht, dass dieses Risiko verschwindet, sondern dass es auch andere Ergebnisse beeinflusst."

www.svb.com

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