Verbraucherschützer verleihen Greenwashing-Award an Zalando

| Natalie Oberhollenzer 
| 04.10.2022

Nachhaltigkeits-Filter des Modehändlers in der Kritik – Booking.com, Kicks und KappAhl ebenso auf dem Podest.

Erstmals hat der norwegische Verbraucherverband einen Greenwashing-Award gegeben. Die Behörde zeichnete den Onlinehändler Zalando dafür aus, sich eines grünen Mäntelchens zu bedienen. Grund dafür ist der Nachhaltigkeitsfilter, den User auf der Website des Anbieters vorfinden. Denn dieser führt zu einer paradoxen Situation: je mehr Nachhaltigkeitsziele der Nutzer bei der Anwendung des Filters auswählt, desto mehr Ware wird ihm angezeigt.

"Offensichtlich sollte es umgekehrt sein", kommentiert Gunstein Instefjord, Jurymitglied des Verbands den Bug. "Viel zu viel Kleidung wird produziert und gekauft. Die Produktion verursacht einen beträchtlichen Teil an Emissionen. Durch die Vermarktung von Kleidung unter dem Begriff Nachhaltigkeit erweckt Zalando den Eindruck, dass wir uns aus ökologischen Herausforderungen freikaufen können", führt er weiter aus. Er wünscht sich in dem Zusammenhang strengere Anforderungen für die Verwendung des aktuell recht inflationär gebräuchlichen Begriffes "Nachhaltigkeit“.

Zalando kündigt Konsequenzen an

Nach erhalt des Negativ-Preises reagierte Zalando prompt. Das Unternehmen kündigt an, den Filter entfernen zu wollen. Der deutsche Onlinehändler wurde aus einer Liste von vier Unternehmen ausgewählt. Bei den anderen dreien handelt es sich um Booking.com, die schwedischen Modeanbieter KappAhl und Kickz. Diesen wiederum wurde die zweifelhafte Ehre aus über 40 nominierten Unternehmen zuteil.

www.zalando.de

www.forbrukereuropa.no

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