Gratis-Retouren: Die heilige Kuh des deutschen E-Commerce

Sie sind ohne Zweifel Margenkiller, doch sie sind für den heimischen Kunden Voraussetzung: Retouren von per Mausklick bestellter Ware müssen kostenlos sein. Dem fügen sich auch die größten Onlineshops im Land, wie eine Befragung des B2B-Dienstleisters Parcellab ergibt. Demnach geben 89 der 100 größten Anbieter im Land an, Retouren auch weiterhin gratis zu offerieren.

Zara und Uniqlo preschen vor

Nur sieben Shops berechnen den Kunden für die Rücksendung einen Betrag. Drei Unternehmen bieten das Gratis-Service nur bei einem Mindesbestellwert von 40 Euro an.

Der zur Inditex-Gruppe gehörende Fast Fashion-Riese Zara ist eine der Ausnahmen. Die Firma will künftig 1,95 Euro Gebühr für die Retoure verlangen. Auch der japanische Modeanbieter Uniqlo verrechnet 2,95 Euro für die Rücksendung. Argumentiert wird die Entscheidung unter anderen mit den gestiegenen Transportkosten. Zudem würden die zu bezahlenden Retouren wohl automatisch weniger werden, was der CO₂ Bilanz guttäte. Otto, Zalando und Amazon machen indes keine Anstalten für die Rücksendungen künftig etwas zu berechnen.

Junge schicken am meisten zurück

Die größten Verursacher von Retouren sind die jungen Online-Shopper. Ein Viertel der bis zu 24 jährigen schickt mindestens jede dritte Bestellung wieder retour, wie eine weitere Umfrage von Parcellab ergibt. Bezüglich der Kosten, die Kunden für eine Retoure zu zahlen bereit sind, sprechen sich die Hälfte der Befragten für maximal 3,03 Euro aus.