Trotz schlechterer Arbeitsbedingungen: Frauen brennen für ihren Job

| Alexander Schöpf 
| 22.08.2022

Neue Studie zeigt, dass es Frauen auf dem Arbeitsmarkt häufig leider noch immer deutlich schwerer als Männer haben, obwohl sie sich häufig stärker engaieren.

Frauen messen Arbeit einen höheren Stellenwert bei als Männer und suchen häufiger nach beruflicher Erfüllung, obwohl sie dabei mit größeren Herausforderungen konfrontiert sind. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Randstad-Studie. So geben 63,7 Prozent der weiblichen Befragten an, dass Arbeit in ihrem Leben eine wichtige Rolle spielt. Unter den männlichen Kollegen sind es 60,4 Prozent.

© Randstad Deutschland
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28,3 Prozent der Frauen sagen sogar, dass Arbeit in ihrem Leben sehr wichtig sei. Unter den Männern dagegen sind es nur 20,9 Prozent. Insgesamt wünschen sich Frauen mit 90,9 Prozent häufiger Erfüllung im Beruf als Männer (84,5 Prozent). Welche Faktoren spielen für ein erfülltes Berufsleben eine Rolle? Für 87 Prozent der befragten Arbeitnehmerinnen ist bei der Jobwahl die Work-Life-Balance wichtig (Männer: 83,8 Prozent), 82,2 Prozent legen Wert auf flexible Arbeitszeiten (Männer: 75,1 Prozent).

Männer mit besserer Work-Life-Balance

Doch wenn es um die konkreten Arbeitsbedingungen in ihrem aktuellen Job geht, geben wiederum nur 69,9 Prozent der Frauen an, derzeit zufrieden mit ihrer Work-Life-Balance zu sein. Unter den Männern sind es fast zehn Prozentpunkte mehr (78,4 Prozent). 52,5 Prozent der Frauen sind zufrieden mit der Flexibilität ihrer Arbeitszeiten. Auch hierzu äußern sich mehr Männer positiv: 64 Prozent. Besonders groß ist der Unterschied bei der Möglichkeit zur flexiblen Wahl des Arbeitsortes, die von 54,6 Prozent der Männer aktuell als gut bewertet wird, aber nur von 35 Prozent der Frauen.

© Randstad Deutschland
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"Frauen haben es auf dem Arbeitsmarkt häufig leider noch immer deutlich schwerer als Männer. Einerseits engagieren sie sich häufig stärker und messen der Arbeit daher einen höheren Stellenwert bei. Andererseits übernehmen sie nach wie vor den Großteil der Care-Arbeit und sehen häufiger als Männer in ihrer Berufstätigkeit eine Möglichkeit zur Selbstverwirklichung", stellt Carolin Herbst, HR Group Director bei Randstad Deutschland, fest. 58,1 Prozent der Frauen geben an, weiterhin zu arbeiten, wenn Geld gar keine Rolle spielen würde. Unter den Männern sind es 50,1 Prozent.

Gender Pay Gap: Warum Frauen das Gehalt so wichtig ist

Auf das Gehalt aber kommt es Frauen sehr wohl an: 95,6 Prozent geben an, dass das Gehalt ein wichtiger oder sogar sehr wichtiger Faktor bei der Jobwahl sei (Männer: 88 Prozent). "Der Gender Pay Gap ist in Deutschland noch immer groß, durchschnittlich verdienen Frauen für die gleichen Aufgaben knapp ein Fünftel weniger als ihre männlichen Kollegen", erklärt Herbst. "Frauen, die einen Großteil der Care-Arbeit übernehmen, arbeiten häufig in Teilzeit und erfahren weniger Beförderungen. Daher legen Frauen bei der Jobwahl zwangsläufig einen größeren Wert auf das Gehalt. Zudem ist das Gehalt auch eine Form von Wertschätzung und Honorierung der Arbeitsleistung."

Während 76,8 Prozent der Männer der Aussage zustimmen, ihr aktuelles Gehalt reiche aus, um das Leben zu führen, das sie sich wünschen, gilt dies nur für knapp zwei Drittel der Frauen (66 Prozent).

www.randstad.de

Über das Randstad Arbeitsbarometer

Das Randstad Arbeitsbarometer wurde 2003 eingeführt und deckt heute 34 Länder auf der ganzen Welt ab. Die Studie erscheint halbjährlich und macht sowohl nationale als auch globale Trends auf dem Arbeitsmarkt sichtbar.

Die Befragung wird online unter Arbeitnehmer:innen im Alter von 18 bis 65 Jahren durchgeführt, die mindestens 24 Stunden pro Woche einer bezahlten, nicht selbständigen/freiberuflichen Tätigkeit nachgehen. Die Mindeststichprobengröße beträgt 800 Interviews pro Land.

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Das Randstad Arbeitsbarometer wurde 2003 eingeführt und deckt heute 34 Länder auf der ganzen Welt ab. Die Studie erscheint halbjährlich und macht sowohl nationale als auch globale Trends auf dem Arbeitsmarkt sichtbar.

Die Befragung wird online unter Arbeitnehmer:innen im Alter von 18 bis 65 Jahren durchgeführt, die mindestens 24 Stunden pro Woche einer bezahlten, nicht selbständigen/freiberuflichen Tätigkeit nachgehen. Die Mindeststichprobengröße beträgt 800 Interviews pro Land.

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