Grüne Strategie
Viessmann investiert Erlöse aus Milliarden-Deal in nachhaltige Projekte

Das Familienunternehmen Viessmann hat im April 2023 seine Klimalösungen-Sparte für zwölf Milliarden Euro an den US-Konzern Carrier verkauft. Mit dem Erlös plant Firmenchef Max Viessmann in Unternehmen zu investieren, die Treibhausgase reduzieren, Wasser sparen sowie Gesundheit und Bildung fördern.

Ziel sind Mehrheitsbeteiligungen bei Firmen mit einem Jahresumsatz zwischen 300 Millionen und 1,5 Milliarden Euro, während bei Minderheitsbeteiligungen auch größere Unternehmen in Frage kommen, so Max Viessmann in einem exklusiven Interview mit dem Handelsblatt.

Langfristige Investitionsstrategie

Anders als Private-Equity-Investoren plant Viessmann, seine Anteile langfristig zu halten. Die Entscheidung zum Verkauf wurde durch politische Veränderungen und den Ukraine-Konflikt beschleunigt, die den Bedarf an zusätzlichen finanziellen Mitteln verdeutlichten. Das Unternehmen sucht gezielt nach Beteiligungen in Bereichen wie CO2-Reduktion, Luft- und Wasserqualität sowie Gesundheit und Bildung, mit einem Fokus auf stark wachsende Märkte.

Politische Forderungen

Viessmann fordert von der Politik eine stärkere Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und klare Zukunftsvisionen. Er kritisiert die derzeitige Debattenkultur in Deutschland und plädiert für lösungsorientierte Ansätze wie die Einführung eines CO2-Preises, um Investitionen in nachhaltige Technologien zu fördern.

Deutschland brauche eine klare Vision für die Zukunft - insbesondere in der Nachhaltigkeitsbewegung - und müsse seine Stärken im Bereich der Spitzenforschung und innovativen Unternehmen nutzen. Viessmann sieht langfristige Wettbewerbsvorteile in der Stärkung dieser Bereiche und einem intensiveren Dialog zwischen Wirtschaft und Politik.

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