Warum tanken "plötzlich" teurer ist

Zorn an der Zapfsäule: Zum Jahresstart werden viele Autofahrer an der Tankstelle von Preisen überrascht, die wortwörtlich über Nacht merklich gestiegen sind. Grund ist ein Kabinettsbeschluss aus dem letzten Sommer.

Schon Monate, bevor der Klima- und Transformationsfonds (KTF) einen 60 Milliarden Euro schweren Schlag einstecken musste, stellte das Bundeskabinett eifrig die Weichen für die Finanzierung des Sondervermögens. So wurde bereits im frühen August letzten Jahres beschlossen, dass eine über mehrere Jahre gestaffelte Erhöhung des CO2-Preises für das Tanken und Heizen mit fossilen Brennstoffen zusätzliches Geld in den Fond spülen soll.

Was im vergangenen Sommer noch als Ärgernis für das Zukunfts-Ich abgetan werden konnte, macht sich mit seit dem 01. Januar dieses Jahres unweigerlich an der Tankstelle bemerkbar: Die Bild berichtet zum Beispiel von einer Berliner Tankstelle, an der der Literpreis für Super E10 von 1,629 Euro auf 1,769 Euro gestiegen ist. Unter Berufung auf den ADAC heißt es, dass der Spritpreis im Durchschnitt um 4,3 Cent pro Liter steigt.

Kosten klettern nach Plan

Konkreter wurde im vergangenen August festgelegt, dass der bis gestern noch bei 30 Euro liegende CO2-Preis (pro Tonne) ab sofort auf 40 Euro steigt. Obwohl eine zwischenzeitlich diskutierte Festsetzung auf 45 Euro nicht zum Tragen kam, ist das Ende der Preissteigerung damit keineswegs erreicht: Zum kommenden Jahresbeginn sind 50 Euro als nächste Stufe angedacht, ehe die Kosten pro Tonne 2026 auf 65 Euro klettern sollen. Die Abgabe-Maßnahme wurde 2021 eingeführt; anfangs lag der Preis bei 25 Euro pro Tonne.

Es versteht sich vermutlich von selbst, dass Mineralölkonzerne die Rechnung nicht alleine zahlen möchten und die wachsenden Kosten entsprechend an die Endverbraucher weitergeben. Demzufolge dürfte es auch am Neujahrstag 2025 wieder zahlreiche Autofahrer geben, die den Tank etwas zähneknirschender als ohnehin erwartet füllen.

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