DB und Bund: Größtes Schieneninfrastrukturprogramm seit 1994 angekündigt

| Redaktion 
| 17.09.2023

Der Bund und die Deutsche Bahn (DB) haben auf dem Schienengipfel des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) in Frankfurt am Main ein ehrgeiziges Schieneninfrastrukturprogramm vorgestellt.

Ziel von Bahn und Bund ist, damit die Pünktlichkeit im Zugverkehr zu verbessern und die verkehrspolitischen Ziele im Personen- und Güterverkehr zu erreichen. Im Rahmen des umfangreichsten Schieneninfrastrukturprogramms seit der Bahnreform von 1994 setzen der Bund und die Deutsche Bahn auf eine Reihe zentraler Schwerpunkte, um die Qualität und Effizienz des Schienenverkehrs in Deutschland zu steigern.

Ein bedeutender Fokus liegt auf der Sanierung und Modernisierung des bestehenden Schienennetzes, das durch umfassende Erneuerungen zu einem Hochleistungsnetz mit einer Gesamtlänge von 9.000 Kilometern ausgebaut werden soll. Dabei soll auch der Investitionsstau angegangen werden, der nicht nur die Instandhaltung des Netzes betrifft, sondern auch kapazitätssteigernde Maßnahmen wie zusätzliche Überleitstellen und eine dichtere Signalisierung beinhaltet.

Deutsche Bahn plant Zunkunftsbahnhöfe

Der Digitalisierung des Schienennetzes wird eine ebenso entscheidende Rolle zugesprochen: mit der Einführung des European Train Control System (ETCS) wird angestrebt, bis zu 30 Prozent mehr Kapazität auf dem bestehenden Netz zu schaffen. Dies soll nicht nur eine effizientere Steuerung des Zugverkehrs ermöglichen, sondern auch zur Erreichung verkehrspolitischer Ziele beitragen.

Zuletzt liegen die Schwerpunkte im Aus- und Neubau von Strecken, um die generelle Mobilität im Land – auch im Zusammenhang mit dem Deutschlandticket – zu erhöhen und die Anbindung bislang schwer erreichbarer Ziele zu verbessern. Parallel dazu sollen deutsche Bahnhöfe großflächig modernisiert werden. Die Bahn sprich von Zukunftsbahnhöfen, die dem Komfort der Reisenden maßgeblich erhöhen und die Attraktivität des Schienenverkehrs deutlich steigern soll.

Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der DB AG, betonte die historische Bedeutung des Programms und dankte dem Bund für die Bereitstellung von bis zu 45 Milliarden Euro für die Umsetzung. „Es ist jetzt an uns, zusammen mit der Bauindustrie die Ärmel hochzukrempeln. Zur Wahrheit gehört jedoch auch: Das enorme Baupensum wird für Reisende und Güterverkehrsunternehmen ebenfalls herausfordernd. Aber es ist alternativlos, den Sanierungsstau anzugehen. Wenn alle Partner in der Bau- und Bahnindustrie mit uns gemeinsam an einem Strang ziehen, wird dieser Kraftakt gelingen“, so Lutz weiter.

Starke Beeinträchtigungen sollen mit gemeinsamem Verkehrskonzept umgangen werden

Ein zentraler Schwerpunkt des Programms ist die Generalsanierung von 40 Streckenabschnitten im hochbelasteten Netz bis 2030. Während dieser Arbeiten werden die betroffenen Streckenabschnitte für mehrere Monate gesperrt. Dies soll die Strecken weniger anfällig für Störungen und leistungsfähiger machen. Die Generalsanierung beginnt im kommenden Jahr auf der Riedbahn zwischen Frankfurt/Main und Mannheim. Im Jahr 2025 folgen die Strecken Hamburg–Berlin und Emmerich–Oberhausen.

Um die Beeinträchtigungen für Reisende und Güterverkehrskunden während der Bauzeit zu minimieren, will die DB gemeinsam mit den betroffenen Eisenbahnverkehrsunternehmen und den Aufgabenträgern im Nahverkehr ein leistungsstarkes Verkehrskonzept entwickeln, einschließlich der Ertüchtigung von Umleitungstrecken.

Die Generalsanierungen und die Modernisierung der Bahnhöfe werden Teil eines umfassenden Programms für die Gemeinwohlorientierte Infrastruktur sein, das am 1. Januar 2024 starten soll.

Eine detaillierte Übersicht der bis 2030 geplanten Maßnahmen macht die Deutsche Bahn in einem Faktenblatt verfügbar.

www.deutschebahn.com

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