Münchner Start-up entwickelt Elektro-Flugzeug mit bis zu 500 Kilometern Reichweite

Der "Microliner" von Vaeridion soll neun Passagieren Platz bieten und für Regionalflüge eingesetzt werden.

Mit einem elektrischen Kleinflugzeug, das schon vor 2030 zugelassen und ausgeliefert werden, will das Münchner Start-up Vaeridion die grüne Transformation der Luftfahrt beschleunigen. Das Design des "Microliners" ist auf perfekte Aerodynamik und maximale Energieeffizienz ausgelegt. Dadurch sollen auch mit verfügbaren Batterie- und Antriebstechnologien hohe Reichweiten erzielt werden.

"Bisher lag der Fokus der Luftfahrtindustrie vor allem auf der Entwicklung von leistungsfähigen Motoren. Die Rolle der Flügel für Aerodynamik und Energieeffizienz wurde dabei zu oft vernachlässigt", sagt Vaeridion-CEO Ivor van Dartel. "Wir leiten einen Paradigmenwechsel ein, indem wir das Design der Tragflächen perfektionieren und so aus einer Batterieladung die maximale Reichweite herausholen." Dafür hat man sich beim Design der Tragflächen von Segelfliegern inspirieren lassen.

Kombination der besten verfügbarenTechnologien

Der "Microliner" des Münchner Start-ups wird neun Passagiere plus Crew bis zu 500 km transportieren können. Um das Strukturgewicht und damit die Reichweite zu optimieren, werden die Batterien in die Flügel integriert – nicht, wie sonst üblich in den Rumpf. "Die Wende zur emissionsfreien Luftfahrt muss so schnell wie möglich eingeleitet werden, nicht nur weil in einigen Ländern ab 2030 Kurzstreckenflüge mit Verbrennungsmotoren verboten werden", sagt Sebastian Seemann, der CTO von Vaeridion. "Deswegen setzen wir für unseren Microliner nicht auf Technologien, die noch gar nicht entwickelt sind. Wir kombinieren die besten verfügbarenTechnologien."

Der Elektroflieger soll Verbindungen zwischen großen Airports, regionalen Flughäfen und den wenig genutzten, aber zahlreichen kleineren Flugplätzen. "Dadurch kann insbesondere Geschäftsreisenden eine emissionsfreie und zeitsparende Alternative zu Auto und Bahnangeboten werden, ohne dass staatliche oder privatwirtschaftliche Milliardeninvestitionen in neue Infrastruktur nötig werden. Mit eigenen Solarkraftwerken könnten die Flugplätze außerdem die Energie für E-Flugzeuge selbst liefern", ist van Dartel überzeugt.

3,2 Millionen Euro eingesammelt

In einer ersten Finanzierungsrunde konnten sich Vaeridion unmittelbar nach der Firmengründung 3,2 Millionen Euro sichern, um ein Team von 15 Luftfahrt- und Businessexperten aufzubauen und die Entwicklung des Microliners voranzutreiben. Angeführt wurde die Runde von Vsquared Ventures, beteiligt waren außerdem Project A und Andreas Kupke.

"Die regionalen und lokal emissionsfreien Flüge, die Vaeridion möglich machen wird, werden für Wirtschaftswachstum und Standortattraktivität jenseits der großen städtischen Zentren sorgen", ist Herbert Mangesius, General Partner bei Vsquared Ventures, überzeugt. "Die Bedeutung dieses kurzfristig verfügbaren und skalierbaren Mobilitätsdienst können kaum überschätzt werden. Vaeridion kann hier die Führungsrolle übernehmen – mit exzellenter Expertise, dem kürzesten Weg zur Zertifizierung und dem einzigartigen Zugang zu den besten Hochleistungsbatterien, den es durch unser Netzwerk erhält."

Vaeridion stellt auf der Luftfahrtmesse ILA, die vom 22. bis 26. Juni in Berlin stattfindet, ein Modell des Microliners der Öffentlichkeit vor. (as)

www.vaeridion.com

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