Elon Musk "kackt" auf Twitter-Chef

Nächste Eskalationsstufe im Streit um die Anzahl der Fake- und Spam-Accounts.

Elon Musk will den Preis von Twitter drücken. Erst vor wenigen Tagen hatte der die Übernahme des Kurznachrichtendienstes auf Eis gelegt, da er den offiziellen Zahlen zu den Fake- und Spam-Accounts auf der Plattform keinen Glauben schenkt (LEADERSNET berichtete).

Schlechter als behauptet

Jetzt folgt die nächste Eskalationsstufe in diesem Streit. "Man kann nicht den gleichen Preis für etwas zahlen, dass viel schlechter ist als behauptet", so der Tesla-Chef bei einer Konferenz am Montag, zu der er via Video zugeschalten war. Seiner Ansicht nach, würde ein hoher Anteil an gefälschten Accounts das werbefinanzierte Geschäftsmodell von Twitter bedrohen: "Wie können Werbetreibende wissen, wofür sie wirklich bezahlen? Das ist eine grundlegende Frage für die finanzielle Gesundheit von Twitter."

Twitter-Chef Parag Agrawal lässt den Vorwurf, dass die Zahl der Konten, hinter denen keine echten User:innen stecken, in Wahrheit viel höher sei, nicht gelten. So tweete er am Montag, dass der Anteil von Fake-Profilen "deutlich unter fünf Prozent" liege. Gleichzeitig erteilte er der Forderung einer externen Prüfung eine Absage, da zur Feststellung der Anzahl der Fake-Accounts auch der Rückgriff auf vertrauliche Informationen notwendig sei, die man aber nicht teilen könne.

Twitter-Aktie mit nächstem Minus

Eine Antwort die Musk offenbar nicht in den Kram passte und deshalb mit einem Kothaufen-Emoji quittierte. Darüber hinaus behauptete er auf der Konferenz, dass seiner Ansicht nach die gefälschten Konten bei Twitter mindestens 20 Prozent ausmachen, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Die Äußerungen des Milliardärs sorgten dafür, dass die Twitter-Aktie den Tag im US-Handel mit einem Minus von gut acht Prozent bei 37,38 Dollar beendete.

Von den 54,20 Dollar je Aktie, die Musk für die Übernahme in Aussicht gestellt hatte, ist dies recht deutlich entfernt. Kritiker monieren, dass dies eine bewusste Taktik des reichsten Menschen der Welt sei, um den Preis zu drücken und fordern ein Einschritten der Börsenaufsicht SEC. Martin Peers, Kolumnist bei The Information, kritisiert, dass die Aktion von Musk gegen bestehende Gesetze verstoße, da er alle Anstrengungen, den Deal zu ändern, öffentlich kommunizieren müsste und nicht im Rahmen einer privaten Konferenz. Denn dadurch könnte den Teilnehmer:innen dieser ein finanziell relevanter Informationsvorteil entstehen.

Eines ist auf jeden Fall sicher: Die geplante Twitter-Übernahme durch Musk wird auch weiterhin für Diskussionen sorgen. Die Frage ist nur, was sich der Tesla-Chef als nächstes einfallen lassen wird, um mal wieder die Schlagzeilen zu dominieren. (as)

www.twitter.com

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