2022 gab es in Deutschland deutlich weniger Firmengründungen

KfW-"Gründungsmonitor": 57.000 Personen weniger als 2021 haben den Schritt in die Selbständigkeit gewagt.

Die Gründungstätigkeit in Deutschland hat 2022 einen Dämpfer erhalten. Das zeigt eine Vorabauswertung des repräsentativen "Gründungsmonitors" der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Mit 550.000 Existenzgründungen gingen rund 57.000 Personen weniger als 2021 den Schritt in die Selbständigkeit. Das entspricht einem Rückgang von neun Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Voll- und Nebenerwerb betroffen

Die Gründungstätigkeit hat sich im Voll- und Nebenerwerb verringert, so die KfW. Demnach sank die Zahl der Vollerwerbsgründungen auf 222.000, das sind 14.000 (minus sechs Prozent) weniger als 2021. Noch stärker ist der Rückgang bei Nebenerwerbsgründungen, die um 43.000 auf 328.000 sanken (minus zwölf Prozent). Die Gründungsquote ging auf 108 Gründungen je 10.000 Menschen im Alter von 18 bis 64 Jahren zurück (2021: 119).

Die allermeisten Gründungen in Deutschland sind neue Unternehmen, die es zuvor rechtlich wie organisatorisch nicht gab. Ihr Anteil blieb 2022 mit 86 Prozent auf seinem Rekordniveau des Vorjahrs. Die übrigen 14 Prozent entfallen auf Firmenübernahmen und -beteiligungen. Angesicht der großen Zahl an mittelständischen Unternehmen, die eine Nachfolgelösung suchen, ist das eine volkswirtschaftliche Herausforderung, heißt es.

Stagnation bei Sologründungen

Laut der KfW ist der Anteil der Sologründungen – das sind Firmen, die von einer einzelnen Gründungsperson gegründet werden und nicht von Teams – ebenfalls nahezu unverändert. Er lag im 2022 bei 82 Prozent nach 81 Prozent im Jahr zuvor. Der Arbeitgeberanteil unter den Existenzgründungen ist dagegen von 21 Prozent auf 34 Prozent deutlich gestiegen. Der Anteil von Gründungen zur Wahrnehmung einer Geschäftsgelegenheit ist 2022 gegenüber 2021 um elf Prozentpunkte auf 71 Prozent gefallen und liegt damit so niedrig wie zuletzt 2018.

www.kfw.de

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