Social Media: Unternehmen haben ihre Aktivitäten bei Facebook, YouTube & Co. deutlich ausgebaut

Die Corona-Pandemie hat viele Betriebe zum Umdenken gezwungen.

Immer mehr Unternehmen in Deutschland setzen auf die Strahlkraft sozialer Medien. Wie eine Befragung des Marktforschungsunternehmens Innofact im Auftrag von Gelbe Seiten unter mehr als 1.000 kleineren und mittleren Unternehmen ergeben hat, nutzen inzwischen knapp sechs von zehn Unternehmen Social Media als Kanal, um eigene Produkte und Dienstleistungen zu bewerben oder um mit Neu- und Bestandskund:innen in Kontakt zu treten. Im vergangenen Jahr waren es lediglich 33 Prozent gewesen.

Das zeigt, dass Unternehmen in den vergangenen Monaten, auch getrieben von der Digitalisierungswelle durch die Folgen der Corona-Pandemie, ihre Social-Media-Strategie offenbar überdacht haben und sich den Erwartungen der Verbraucher annähern. Denn die Studie belegt auch, dass 83 Prozent der potenziellen Kund:innen Facebook, YouTube und Co. regelmäßig nutzen, das sind zehn Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.

Kunden informieren sich über Produkte und Dienstleistungen

Knapp 70 Prozent gaben zudem an, sich über diesen Weg auch über Unternehmen und ihre Produkte und Dienstleistungen zu informieren – im Vorjahr lag der Wert deutlich darunter bei nur 58 Prozent. Besonders stark ausgeprägt ist dieses Nutzungsverhalten in der wichtigen Zielgruppe der Jüngeren: Bei den Verbraucher:innen zwischen 18 und 29 Jahren sowie in der Kundengruppe zwischen 30 und 39 Jahren gehören soziale Kanäle zum Alltag, 95,9 bzw. 93,6 Prozent der Befragten gaben in diesen Altersklassen an, diese Medien zu nutzen; 84,7 bzw. 76,3 Prozent nannten auch den Zweck, Betriebe und ihre Angebote besser kennen zu lernen.

"Die Nutzung digitaler Kanäle als Kommunikationsmedien wird für Betriebe immer mehr zum erfolgskritischen Element ihrer Strategie. Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass Unternehmen die Vorzüge des direkten Dialogs mit Kund*innen zunehmend zu schätzen und zu nutzen wissen", sagt Dirk Schulte, Geschäftsführer der Gelbe Seiten Marketing Gesellschaft. "Ob B2B oder B2C: Kein Betrieb sollte die Möglichkeiten neuer Medien geringschätzen, sondern die Chancen mutig ergreifen."

Facebook für Unternehmens-Accounts am beliebtesten

Dabei vertrauen die Unternehmen ganz besonders auf Facebook: 84,7 Prozent derer, die auf Social Media aktiv sind, gaben an, dort mit einem Account vertreten zu sein. Aber auch Instagram (62,4 Prozent) und YouTube (29,3) spielen eine mehr oder weniger große Rolle. Mit dieser Strategie befriedigen Unternehmen auch weitgehend die Erwartungen der Verbraucher*innen, die ebenfalls am ehesten auf Facebook (61,2 Prozent), bei Instagram (48,6 Prozent) und auf YouTube (44,2 Prozent) Unternehmenspräsenzen erwarten würden.

Das jüngste Engagement von kleinen und mittelständischen Betrieben auf sozialen Plattformen wird von den Verbraucher:innen honoriert. Der Befragung zufolge nämlich bewerten 49 Prozent der befragten Kund:innen die Nutzung dieser Formate durch Betriebe als sehr gut (14,2 Prozent) oder gut (34,7 Prozent); im Vorjahr kamen nur 30 Prozent zu einem positiven Ergebnis. Allerdings zeigt sich an dieser Statistik auch das Verbesserungspotenzial, denn immer noch 29 Prozent der Kund:innen halten die Aktivitäten von Unternehmen in sozialen Netzwerken für weniger gut oder gar schlecht.

Immer mehr Unternehmen erkennen Nutzen von Social Media

Dass trotz der zahlreichen Vorzüge weiterhin Betriebe Social Media nicht für die eigenen Geschäftszwecke nutzen, hat verschiedene Gründe, wie die Umfrage ebenfalls nachweist. Als Hauptgrund dafür geben Unternehmensvertreter*innen an, den Nutzen nicht zu erkennen und verweisen darauf, dass bisherige Werbeformen ausreichten. Allerdings zeigt sich auch hier eine zunehmende Wahrnehmung der Relevanz von Social Media: Gaben 2021 noch 77 Prozent der Befragten einen dieser beiden Aspekte als Grund für die Social Media-Abstinenz an, waren es in diesem Jahr lediglich noch 34 Prozent.

© Gelbe Seiten Marketing GmbH

Als weiterer Grund genannt wurde die Tatsache, dass die Kund:innen nicht auf sozialen Plattformen unterwegs seien (28 Prozent), aber auch fehlende Expertise trägt offenbar dazu bei, sich fernzuhalten: Allerdings verweisen nur noch 14 Prozent (Vorjahr 24 Prozent) auf das Problem. "Das beweist, dass immer mehr Unternehmen Kompetenzen und Kapazitäten aufbauen, um sich auf Social Media angemessen ihrer Zielgruppe zu präsentieren", so Schulte. In der Tat ging auch das Argument fehlender Kapazitäten als Grund für nicht vorhandene Aktivitäten auf sozialen Kanälen zurück, der Wert sank gegenüber dem Vorjahr von 41 auf nur noch zwölf Prozent.

Dort, wo Social Media nicht genutzt wird, verringern sich der Untersuchung zufolge allerdings auch die Chancen, diese Betriebe noch von der Notwendigkeit zu überzeugen: Nur zwölf Prozent der Befragten gaben an, sich künftig dem Thema näher zuwenden zu wollen. (as)

www.gelbeseiten.de

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