Axel-Springer-Preis für jungen Journalismus: Das sind die Gewinner:innen

Im Berliner Axel-Springer-Hochhaus wurden Nachwuchsreporter:innen für ihre herausragenden Leistungen ausgezeichnet.

Zum 31. Mal wurde am Donnerstag der Axel-Springer-Preis für jungen Journalismus vergeben. Die Preisverleihung fand nach zwei virtuellen Ausgaben erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wieder im Berliner Axel-Springer-Hochhaus statt. Darüber hinaus konnten Zuschauer die Ehrung im Livestream verfolgen. Der von der "FreeTech – Axel Springer Academy of Journalism and Technology" vergebene Preis gilt als einer der wichtigsten Förderpreise für junge Journalist:innen im deutschsprachigen Raum.

Junge Talente stärken

Die Jury zeichnete Nachwuchsjournalist:innen in fünf Kategorien aus. In diesem Jahr gab es zwei wesentliche Änderungen: Erstmals konnten auch Ressortleitungen und nicht wie bisher ausschließlich Chefredaktionen mögliche Beiträge einreichen. Darüber hinaus wählte die Jury bereits im Vorfeld die 24 besten Beiträge aus. Die Hauptkategorien Gold, Silber und Bronze sind mit 10.000 Euro, 7.000 Euro und 5.000 Euro dotiert. Die Jury vergibt zusätzlich zwei (jeweils mit 3.000 Euro dotierte) Sonderpreise für "Lokaljournalismus" und "Unterhaltung". Der George-Weidenfeld-Preis wird außer Konkurrenz verliehen und ist mit 10.000 Euro dotiert.

"Mit dem Axel-Springer-Preis feiern wir den jungen Journalismus. Seitdem Friede Springer diese Auszeichnung 1991 ins Leben rief, erinnert er auch an unseren Verlagsgründer Axel Springer, dem der Nachwuchs immer besonders am Herzen lag. Mit diesem Preis wollen wir junge Talente stärken und viele andere ermutigen, es ihnen gleich zu tun und diesen schönen und wichtigen Beruf zu ergreifen", begrüßte Marc Thomas Spahl, Direktor Journalistenausbildung der FreeTech und Mitglied des Preis-Kuratoriums, die rund 130 geladenen Gäste in Berlin.

Kevin Kühnert bringt Gold

Gold ging heuer an Lucas Stratmann und Katharina Schiele vom NDR für ihren Sechs-Teiler "Kevin Kühnert und die SPD". Die Doku-Serie begleitet den aufstrebenden SPD-Politiker über drei entscheidende Jahre. Die Serie zeigt, wie Kühnert strategisch mit Debatten provoziert, die Jusos zum Machtfaktor im Willy-Brandt-Haus macht und er dennoch zaudert, im entscheidenden Moment um den Vorsitz zu kandidieren.

Über Silber darf sich Amonte Schröder-Jürss vom Süddeutsche Zeitung Magazin für den Beitrag "Alle für Einen". Der Artikel begleitet Hans Daiber, der mit einer kognitiven Behinderung geboren wurde. Als sein Vater starb, hätte er eigentlich aus seinem Hof in einem schwäbischen Dorf ausziehen müssen. Doch stattdessen kümmert sich das ganze Dorf um Hans. Bronze holten Nora Voit und Maria Christoph vom Zeit Magazin. In ihrem Artikel "Gruß aus der Küche" geht es um die Arbeitsbedingungen in der deutschen Spitzengastronomie. Anderthalb Jahre lange haben die freien Journalistinnen nach dem "Warum" gefragt, mehr als 30 Betroffene haben ihnen ihre Erfahrungen in den Küchen namhafter Spitzenköche geschildert.

Das vermeidbare Leid der Ungeimpften

Die Auszeichnung in der Kategorie "Lokaljournalismus" holten sich Anna Westkämper und Paul Gross für ihren Artikel "Wir sehen viel Leid, das vermeidbar wäre" im Kölner Stadtanzeiger. Der Beitrag zeigt, wie fast täglich ungeimpfte Patienten die Behandlung verweigern, sich gegen eine medizinische Versorgung entscheiden und damit in letzter Konsequenz für den Tod. Anna Westkämper und Paul Gross haben die Arbeit auf der Intensivstation 4b, einer der am besten ausgestatteten Covid-Stationen in Nordrhein-Westfalen, zwei Wochen lang begleitet, um zu dokumentieren, wie die Lungenerkrankung Covid-19 sich fast zwei Jahre nach dem ersten Auftreten von SARS-Cov-2 als medizinische und gesellschaftliche Krise darstellt.

In der Kategorie "Unterhaltung" konnten André Dér-Hörmeyer, Benedikt Dietsch, Simon Garschhammer und Janne Knödler mit ihrer Radio-Doku "Wild Wild Web – Die Kim Dotcom Story. Store 1: Wer ist Kimble?" (Bayerischer Rundfunk) die Jury überzeugen. Kim Dotcom war Deutschlands berühmtester Computer-Nerd, dann der superreiche Betreiber der Plattform Megaupload, heute wird er von der US-Justiz gejagt. Muss Kim Dotcom für den Rest seines Lebens ins Gefängnis? Und was hat sein Fall mit der Freiheit des Internets zu tun?

Den internationalen George-Weidenfeld-Preis, mit dem mutige Reportereinsätze und investigative Recherchen ausgezeichnet werden, erhielt in diesem Jahr Alla Koshlyak. Sie berichtet für den Sender Radio NV in Kyiv. Paul Ronzheimer, stellvertretender Chefredakteur Bild, hielt die Laudatio und lobte ihren Einsatz im Kriegsgebiet und den unermüdlichen Kampf für die Freiheit: "Kiew war immer weit weg vom Krieg im Osten – bis zum 24. Februar, als die Stadt von russischen Soldaten eingekesselt werden sollte. Millionen Menschen sind geflohen – Du bist geblieben, hast landesweit die Menschen informiert, mit Militärexperten gesprochen, aber auch z.B. mit Psychologen. Du warst fast 24/7 auf Sendung, um die Menschen zu informieren. Für mich bist du eine Heldin, alle ukrainischen Journalisten, die geblieben sind, sind für mich Helden." (as)

www.axel-springer-preis.de

Über den Preis

Der "Axel-Springer-Preis für jungen Journalismus" wurde 1991 von Axel Springer und den Erben des Verlagsgründers gestiftet. Eingereicht werden können deutschsprachige Arbeiten von Volontär:innen, freien Mitarbeiter:innen und Redakteur:innen, die bei der Veröffentlichung nicht älter als 33 Jahre alt waren.

Er wird jedes Jahr rund um den Geburtstag des Unternehmensgründers Axel Springer vergeben, inzwischen von der "FreeTech – Axel Springer Academy of Journalism and Technology", die im Oktober 2020 gegründet wurde. Unter einem Dach vereint sie eine Journalistenschule, die bisherige Axel Springer Akademie, und ein innovatives Programm für Tech-Talente. Beide Ausbildungen werden intensiv miteinander verzahnt, um die Grundlagen für eine enge Zusammenarbeit zwischen Journalistinnen und Journalisten sowie Tech-Experten zu legen.

Bewerbungsschluss für den nächsten Jahrgang der Journalistenschule ist der 1. Juni.

www.freetech.academy

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Über den Preis

Der "Axel-Springer-Preis für jungen Journalismus" wurde 1991 von Axel Springer und den Erben des Verlagsgründers gestiftet. Eingereicht werden können deutschsprachige Arbeiten von Volontär:innen, freien Mitarbeiter:innen und Redakteur:innen, die bei der Veröffentlichung nicht älter als 33 Jahre alt waren.

Er wird jedes Jahr rund um den Geburtstag des Unternehmensgründers Axel Springer vergeben, inzwischen von der "FreeTech – Axel Springer Academy of Journalism and Technology", die im Oktober 2020 gegründet wurde. Unter einem Dach vereint sie eine Journalistenschule, die bisherige Axel Springer Akademie, und ein innovatives Programm für Tech-Talente. Beide Ausbildungen werden intensiv miteinander verzahnt, um die Grundlagen für eine enge Zusammenarbeit zwischen Journalistinnen und Journalisten sowie Tech-Experten zu legen.

Bewerbungsschluss für den nächsten Jahrgang der Journalistenschule ist der 1. Juni.

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