Arko, Eilles und Hussel sind insolvent
Zurück in die Zahlungsunfähigkeit

| Redaktion 
| 05.02.2024

Keine drei Jahre nach der letzten Sanierung stehen Arko, Eilles und Hussel erneut vor einem Insolvenzverfahren. Steigende Kosten auf der einen und sinkende Einnahmen auf der anderen Seite setzen nun ein Fragezeichen hinter hunderte Jobs.

"Attraktive Größenvorteile im Einzelhandel" und eine "Grundlage für gemeinsames Wachstum", die "die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen im Süßwarenmarkt" langfristig stärkt: Das versprach man sich seitens der Arko Holding GmbH von der Übernahme der Süßwarenkette Hussel. Zusammen mit der bereits zwei Jahre vorher einverleibten Eilles-Handelskette sollte im Oktober 2018 nicht weniger als „Europas größte Confiserie" entstehen.

Stattdessen folgt nun die zweite Insolvenz innerhalb weniger Jahre: Sowohl die Arko GmbH als auch die J. Eilles GmbH & Co. KG und die Hussel GmbH haben bereits Ende vergangener Woche ihre Zahlungsunfähigkeit beim Amtsgericht Norderstedt angemeldet, wie zahlreiche Medien übereinstimmend und unter Berufung auf das Portal Insolvenzbekanntmachungen berichten.

Im Falle von Eilles handelt es sich laut Unternehmensangaben ausdrücklich nicht um die Marke selbst, die sich weiterhin im Besitz der Hamburger Firma J. J. Darboven befindet. Als Insolvenzverwalter soll der Rechtsanwalt Dietmar Penzlin, ebenfalls aus Hamburg, zum Einsatz kommen.

Gehalt für drei Monate gesichert

Alle drei Unternehmen sind heute unter dem Dach der Deutschen Confiserie Holding vereint – so heißt die Arko Holding GmbH seit Ende 2019. Während Arkos Geschäft vorrangig im Kaffee liegt, ist Hussel der Süßwarenspezialist; bei Eilles dagegen steht Tee im Vordergrund. Die derzeit etwa 1300 Mitarbeiter der DCH-Firmen verteilen sich laut Eigenangabe über 283 Filialen. Daneben werden die Produkte in über 3500 Auslagestellen im deutschen Lebensmittelhandel präsentiert.

Erst 2021 hatte sich das Trio aufgrund der Corona-bedingten Geschäftsausfälle in die eigenverwaltete Insolvenz begeben. Durch Sanierungsmaßnahmen konnte es sich im Laufe des Jahres aus der Schlinge ziehen. Die Wirtschaftswoche will aus dem Unternehmensumfeld erfahren haben, dass zu geringer Umsatz auch jetzt Kern des Problems ist: Generelle Kaufzurückhaltung seitens der Kundschaft und ein enttäuschendes Weihnachtsgeschäft treiben schwarze Zahlen in die Ferne.

Die DCH selbst erklärt in einem knappen Statement, dass "die erzielten Erfolge aufgrund sinkender Einnahmen im Kontext gestiegener Rohstoff- und Personalkosten nicht gehalten werden" konnten. Ungeachtet der angespannten Lage soll der Geschäftsbetrieb zunächst normal weitergeführt werden; die Gehälter der Angestellten sind zumindest für drei Monate durch das Insolvenzgeld gesichert.

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