Ist "Loud Quitting" wirklich eine gute Idee?

| Natalie Oberhollenzer 
| 23.05.2023

Eine schrille Androhung einer Kündigung soll zu höheren Gehältern verhelfen. Doch das taktische Manöver ist gefährlich.

In den Büros und den sozialen Medien macht ein neuer Trend die Runde. Loud Quitting, ein Gegenstück zum zuletzt vielbeachteten Quiet Quitting, ist nicht eine Kündigungsabsicht im wirklichen Sinne. Vielmehr ist es ein Schachzug, um zu mehr Geld zu kommen.

Die Vorgehensweise ist einfach. Angestellte drohen bei ihren Vorgesetzten lautstark mit einer Kündigung, wenn ihre finanziellen Vorstellungen (oder auch ihre Karriereziele) nicht berücksichtigt werden. Damit soll der/die Chef:in dazu gezwungen werden neue Bedingungen anzunehmen. Der Trend begann in den USA, nun breitet er sich Berichten zufolge immer weiter aus. Leisten könnten sich die Arbeitnehmer:innen den Kniff auch darum, weil Unternehmen in der aktuellen Arbeitnehmermarkt-Situation ohnehin um jede Fachkraft kämpfen müssen. Das verleiht den Drohenden ein gewisses Maß an Macht.

Gutes Gehalt für toxisches Verhältnis

Auf TikTok und Youtube wird die Taktik durch Tipps, Anleitungen und Erfolgsgeschichten befeuert. Doch es gibt auch Warnungen von Experten. Denn Loud Quitting könnte das Verhältnis zwischen Arbeitnehmer:innen und Vorgesetzten allzu stark belasten. Nimmt die Zerrüttung ein nicht mehr wiedergutzumachendes Ausmaß an, und vergiftet die Stimmung komplett, dann nützt auch das beste Gehalt nicht mehr viel. Daher raten Beobachter zu offenen Gesprächen und einvernehmlichen Lösungen.

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