Gebeutelter Onlinehändler: Zalando leidet unter den Folgen der Inflation und des Ukraine-Kriegs

Der Mode-Versandhändler kämpft mit rückläufigen Kundenzahlen, sinkendem Börsenwert und nach unten korrigierten Gewinnerwartungen – Als Gegenmaßnahmen wird unter anderem auf eine Kostenreduktion und die Einführung eines Mindestbestellwerts gesetzt.

Über lange Zeit wurden die Onlinemodehäuser als Corona-Gewinner bezeichnet. Nun könnte sich das Blatt allerdings wenden, denn der Süddeutschen Zeitung (SZ) zufolge haben die potenziellen Kund:innen ihr Kaufverhalten massiv geändert. Zu den Gründen gehören Inflation und Ukraine-Krieg aber auch die Tatsache, dass Kund:innen nun wieder in die Geschäfte gehen und die Kleidungsstücke vor Ort probieren können, spielt bei den veränderten Verkaufszahlen mit.

Ein Unternehmen, das mit den veränderten Gewohnheiten hadert, ist der Berliner Konzern Zalando. Belief sich der Börsenwert von Zalando im vergangenen Sommer noch auf rund 28 Milliarden Euro, waren es am vergangenen Freitag nur noch sechs Milliarden Euro. Darüber hinaus würden die Kund:innen weniger kaufen und öfter Ware wieder zurückschicken.

Alle Jahresziele gestrichen

Der Onlinehändler gab am Donnerstag nach Börsenschluss bekannt, dass alle Jahresziele gestrichen seien. Das führt am Freitag dazu, dass Kurs der Unternehmensaktie zeitweise um fast 18 Prozent einbrach. Zalando erwartet für das laufende Geschäftsjahr einen Gewinn von 180 bis 260 Millionen Euro. Das liegt deutlich unter der Prognose vom Mai, als noch 430 bis 510 Millionen Euro anvisiert wurden.

Trotzdem meint Robert Gentz, der Co-Chef des Konzerns, dass diese Entwicklung weder an der grundsätzlichen Strategie noch an des langfristigen Zielen von Zalando etwas ändere. Um jedoch wieder aus der Defensive zu kommen, bleibt die Unternehmensführung nicht tatenlos: Das Sortiment soll umgebaut und die Kosten gesenkt werden. Außerdem wird in 15 weiteren Märkten ein Mindestbestellwert eingeführt. (tk)

www.zalando.de

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