Mid-Career-Crisis: Daran erkennen Sie eine Sinnkrise im Job

| Natalie Oberhollenzer 
| 18.05.2023

Sie ist anstrengend und kommt öfter vor als allgemein angenommen. Wer betroffen ist, kommt idealerweise schnell vom Denken ins Handeln. Eine Karriereexpertin gibt Tipps.

Befinden Sie sich in einer Grübelspirale ihre Arbeit betreffend? Haben Sie das Gefühl alles erreicht zu haben, oder, umgekehrt, nie ihre Ziele zu erreichen? Spukt die Frage in Ihrem Kopf, ob Sie überhaupt den richtigen Job haben? Während wir von der Mid-Life-Crisis schon viel gehört haben, ist die sogenannte Mid-Career-Crisis ein eher neuer Begriff. Wenn Sie die obigen Fragen mit Ja beantworten, dann könnten Sie in einer solchen Krise stecken.

Eine Mid-Career-Krise ist anstrengend, erschöpfend und kommt weit häufiger vor, als allgemein angenommen. Zudem geht sie nicht nach dem klischeehaften Schema F vonstatten, das wir von Mid-Life-Krisen aus TV-Serien kennen (ein neuer Porsche, Büroarbeit kündigen und ein Strandcafé eröffnen). Betroffen sind oft Menschen zwischen Mitte 40 und Anfang 50, aber auch schon viel früher können Berufstätige darunter leiden. Sind Jüngere in so einer Situation, dann sprechen sie von einer "Millennial-Career-Crisis".

Noch Sinnkrise oder schon Burnout?

Auch der Grad zwischen Sinnkrise und echtem Burnout ist schmal. Zeichen für beides sind eine langanhaltende Überforderung, wenig Entspannung und körperliche Warnsignale wie Konzentrationsstörungen oder Schlafmangel. Manche stürzen sich dabei exzessiv in eine andere Tätigkeit wie Sport oder Ausgehen.

Andere wiederum versuchen, sich ihren Gemütszustand schönzureden. Das Gefühl komme in der Regel schleichend, erklärt die Karriereberaterin Sabina Haas im Standard. Wer in so einer Job-Krise steckt, für den sei es jedenfalls die Art des Handelns wichtig, wie man so einen Zustand nutzt um sich weiterzuentwickeln, sagt die Expertin.

Was zu tun ist

Eine Vielzahl an Strategien hilft Betroffenen beim Weg aus der Krise. Haas rät beispielsweise zu folgenden Vorgehensweisen:

  • Unterstützung holen: Sich klar machen, dass das keine Schande, sondern eine Stärke ist.
  • Alte Glaubenssätze über Bord werfen: eine Kündigung oder ein Jobwechsel ist kein Versagen oder Verlust. Das Neue kann gut und gerne besser sei.
  • Sich neue Ziele setzen und sich die Zeit zum Planen nehmen: Unter dem Motto "Ich will, dass es mir wieder gutgeht" nachdenken was man dafür braucht und was man generell vom Beruf erwartet.
  • Sich vor Augen halten, dass nichts von dem Erreichten verlorengeht: Netzwerke, Menschen und Erfahrungen kann man in die Zukunft mitnehmen.
  • Allzu hohe Erwartungen an den Job herunterregulieren: Eine Arbeit ist nicht dafür da, alle Bedürfnisse und Interessen abzudecken.

www.sabinahaas.at

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