Um Kriegspropaganda zu verbreiten: Russische Hacker bauen deutsche News-Portale nach

| Alexander Schöpf 
| 28.09.2022

Unter anderem "Spiegel" und "Bild" betroffen.

Der Facebook-Konzern Meta hat zwei russische und chinesische Netzwerke zerschlagen, die offenbar zu Propagandazwecken von Hackern aufgebaut worden waren. Beim chinesischen Netzwerk handelte es sich um ein eher kleines, das sich über Social-Media-Plattformen wie Facebook, Instagram und Twitter erstreckte und darauf ausgerichtet war, den Wahlkampf der US-Midterm-Elections im kommenden Oktober und die Außenpolitik von Tschechien gegenüber China und der Ukraine zu beeinflussen.

Deutschland,Frankreich, Italien, die Ukraine und das Vereinigte Königreich im Visier

Weitaus größer war hingegen das russische Netzwerk. Cyberkriminelle bauten europäische Nachrichtenseiten – darunter auch große deutsche Medienhäuser wie Bild und Spiegel – perfekt nach und erstellten darüber hinaus über 1.600 Fake-Accounts und über 700 Seiten auf Facebook sowie weitere Fake-Konten auf Instagram und Telegram. Dies haben Ben Nimmo, Global Threat Intelligence Lead bei Meta, und David Agranovich, Director Threat Disruption bei Meta, in einem Blog-Post bekannt gegeben.

"Wir haben ein großes Netzwerk russischen Ursprungs zerschlagen, das seine Aktivitäten vor allem auf Deutschland, aber auch auf Frankreich, Italien, die Ukraine und das Vereinigte Königreich ausrichtete, mit Inhalten, die den Krieg in der Ukraine betreffen", so Agranovich und Nimmo.

Über 60 Fake-Portale aufgedeckt

Die Portale von Medienhäusern wie dem britischen Guardian wurden nachgebaut, um bei den potentiellen Usern und Lesern glaubwürdiger zu erscheinen. Insgesamt handelte es sich um über 60 Websiten, die ausgehoben werden konnten. In den von ihnen veröffentlichten Artikeln wurden die Ukraine und ukrainische Flüchtlinge kritisiert, pro-russische Propaganda verbreitet und argumentiert, dass die Sanktionen gegen Russland nach hinten los gehen würden.

Diese Artikel wurden dann – genauso wie selbst erstellte Memes und YouTube-Videos – über Soziale Netzwerke wie Facebook, Instagram, Telegram und Twitter sowie Petitionsplattformen wie Change.org und Avaaz verbreitet. In einigen Fällen seien die Inhalte auch über die Facebook-Seiten von russischen Botschaften in Europa geteilt worden. Zudem wurden im Namen von einzelnen Journalisten Fake-News verbreitet. Auf den Meta-Plattformen Facebook und Instagram hätte der Fake-Content aber kein größeres Publikum erreicht, da die meisten Seiten und Profile durch die KI des Unternehmens schnell erkannt und entfernt wurden.

www.meta.com

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