Klimakrise trifft auch Inselstaaten hart: Nun werden Reis und Kaffee zerstört

Laut Prognose der UN könnten künftig auch andere Länder von massiven Einbrüchen betroffen sein.


Er ist gekommen, um zu bleiben und richtet enormen Schaden an: Der Klimawandel. Nicht nur Europa oder Amerika sind von den Auswirkungen der massiven Wetterveränderungen betroffen, der Wandel macht auch vor Inselstaaten wie Indonesien nicht halt.

Ein weiterer Anstieg der durchschnittlichen Temperaturen bringt Indonesien schwere Einbußen bei der Produktion von Reis und Kaffee – beides wichtige Produkte des großen Inselstaates. Das prophezeit eine Studie der Vereinten Nationen. Bleibt es bei der kontinuierlich steigenden Erderwärmung, so sinken die Erträge um ein Drittel, was zu einem Preisanstieg um 50 Prozent führt, so die UN-Prognose.

Die Ärmsten besonders betroffen

Indonesien ist der viertgrößte Reisproduzent der Welt. Ertragskürzungen dürften katastrophale Auswirkungen auf die ärmsten Menschen der Welt haben, so die Autoren. Der Anstieg der Lebensmittelpreise nach der russischen Invasion in der Ukraine war bereits ein wichtiger Grund für den Anstieg des Hungers weltweit.

"Unser Bericht zeigt den starken Kontrast zwischen einer Welt, in der die Emissionen hoch sind, und einer, in der die Emissionen sinken. Es gibt erhebliche wirtschaftliche Anreize, die Anstrengungen zur Emissionssenkung zu verstärken, um uns vor den verheerenden Auswirkungen zu schützen, die wir sonst erleben müssten", so Hauptautor Edvin Aldrian. Prognostiziert wird ein Anstieg der Kaffeepreise für Arabica- und Robusta-Bohnensorten um rund 32 Prozent bis 2050 und um 56 bis 109 Prozent zwischen 2050 und 2100.

Auswirkungen auf globale Lieferketten

Obwohl sich die Studie hauptsächlich auf die Wirtschafts- und Ernährungssicherheit Indonesiens konzentriert, ist klar, dass Indonesiens verringerte Kaffee- und Reisproduktion die globalen Lieferketten negativ beeinflussen wird. Produzenten in anderen Ländern könnten ähnliche Einbußen erleben. Der Anstieg des Meeresspiegels wird die Versalzung, Überschwemmungen und den Verlust von Reisfeldern in Küstengebieten verstärken. Der Bericht zeigt, dass die Klimaauswirkungen die indonesische Reisproduktion um 3,5 Millionen Tonnen reduzieren werden, die 17,7 Millionen Menschen ernähren könnten. Es könnten auch acht Millionen Tonnen sein, was dem Reisbedarf von 42 Mio. Menschen entspricht.

"Die wirtschaftlichen Kosten der Auswirkungen des anhaltenden Klimawandels auf die landwirtschaftliche Produktion zeigen, dass es wichtig ist, mehr dafür zu tun, die Klimarisiken zu mindern und die Nahrungsmittelversorgung zu stabilisieren, die für die Erreichung der Entwicklungsziele Indonesiens unerlässlich sind", sagen Wissenschaftler der IPB University, die Indonesiens führendes landwirtschaftliches Institut beherbergt.

www.ipb.ac.id

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