Daten und Designs: Künstliche Intelligenz in der Modebranche

| Redaktion 
| 12.12.2023

Die kreative Kraft von Künstlicher Intelligenz braucht mitunter noch eine führende Menschenhand, um unseren Anforderungen zu genügen. In der Auswertung und Auslegung von Daten hat sie uns dagegen längst überflügelt – und bald prophezeit sie, welche Kleidung wir im Folgejahr wahrscheinlich tragen.


Während sich der unbedarfte Nutzer noch damit begnügt, Personen des öffentlichen Lebens zur Belustigung als Balenciaga-Models zu verkleiden, ist die Modebranche logischerweise längst einige Schritte weiter, wenn es um die Kombination von Kleidung und Künstlicher Intelligenz geht. Im Zuge einer spannenden Serie widmet sich TextilWirtschaft derzeit dem Einsatz von KI und vermittelt mit der dritten Folge einen Eindruck davon, inwiefern der Computer die Mode von morgen gestalten könnte.

Die Macht der Daten

Eine interessante Einordnung vorab: Unter Berufung auf Christian Bruns, Professor für digitales Modedesign an der Hochschule Trier, berichtet TextilWirtschaft von einer noch ausbaufähigen Digitalisierung der Modebranche – dass sich Künstliche Intelligenz insbesondere bei mittelständischen Unternehmen im Arbeitsalltag einbürgert, könnte demnach noch eine Weile dauern.

Prinzipiell erachtet Bruns die Vorteile der Technologie allerdings schlicht als zu vorteilhaft, um sie dauerhaft auszuklammern. Zusammengeführte Analyse-Tools, die Online-Shops und Social-Media-Plattformen systematisch durchleuchten, stellen Unternehmen dabei eine Vielzahl wertvoller Informationen zur Verfügung: Fundierte Auswertungen darüber, welche Stile, Formen und Farben gerade angesagt sind oder es voraussichtlich bald sein werden, dürften zunehmend Einfluss auf Entscheidungsträger nehmen.

Als Beispiel für einen entsprechend spezialisierten Dienstleister wird das Pariser Unternehmen Heuritech erwähnt, dessen Software täglich knapp drei Millionen auf sozialen Medien gepostete Bilder nach unterschiedlichsten Attributen einordnet, um daraus Muster und mögliche Trends von morgen zu erkennen. TextilWirtschaft zitiert Noémie Voyer, Fashion Product Curator der Franzosen, dass „alle unsere Metriken nach Geschlecht, geografischer Zone, Kategorie, Verbrauchergruppe, Größe oder Segmentierung gefiltert werden" können. Anhand der Ergebnisse ließen sich auch zuverlässige Voraussagen zur Entwicklung von Marktanteilen treffen.

Mode aus der Maschine

Auf der anderen Seite geht der Beitrag auf tatsächlich mit schöpferischer Hilfe einer KI entstandene Kleidungsstücke ein. So hat die niederländische Marke G-Star RAW im vergangenen Frühjahr erstmals eine zwölf Items umfassende Kollektion vorgestellt, die mithilfe der Bilder-KI Midjourney entstanden ist.

Modedesigner aus Fleisch und Blut haben das Tool zu diesem Zweck mit Prompts gefüttert und die ausgespuckten Entwürfe anschließend bedarfsgerecht an menschliche Tragebedürfnisse angepasst. Obwohl es nur eines der Kleidungsstücke in physischer Form in den Amsterdamer Store der Marke geschafft hat, wird ein zufriedenes Team hinter der Aktion vermeldet – einige der Designs hätten sich Menschen demnach niemals in dieser Form ausgedacht.

Einen Ansatz, der Datenanalyse und Design verknüpft, hat Huawei im Übrigen schon vor mehr als vier Jahren umgesetzt: Eine eigens entwickelte App wurde damals mit Bildmaterial von Modenschauen im fünfstelligen Bereich versorgt und scannte obendrauf alle Entwürfe der verantwortlichen Designerin Anna Yang, um darauf aufbauend neue Outfits zu entwerfen. Auch ihr Team kam erst bei der Korrektur und Überarbeitung der KI-Vorschläge wieder zum Einsatz.

Für einen tieferschürfenden Blick ins Thema können wir den kompletten Artikel der TextilWirtschaft-Redaktion nur empfehlen!

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