"Mittelständische Unternehmen sollten als das Rückgrat unserer Gesellschaft und unseres Wohlstandes gesehen werden"

Marius Kurz, CEO der Kurz und Klein GmbH spricht im LEADERSNET-Interview über die Beweggründe der Unternehmensgründung, wodurch sich sein Unternehmen von den Konkurrent:innen am Markt unterscheidet, welches Potenzial hinter der Digitalisierung steckt und schließlich welche Rolle einem Personalvermittlungsunternehmen zukommt.

LEADERSNET: Was war Ihre Motivation, ein Logistikunternehmen zu gründen?

Marius Kurz: Wir haben kein Logistikunternehmen. Wir sind eine Spezialagentur für Logistik und Speditionsunternehmen.

LEADERSNET: Inwiefern unterscheidet sich Ihr Unternehmen von den Mitbewerber:innen?

Marius Kurz: Als TÜV-zertifizierte Spezialagentur mit bereits mehr als 120 betreuten Unternehmen kombiniert mit der Erfahrung im E-Commerce-Marketing haben wir die Gewinnung von Fachkräften für unsere Partner systematisiert. Mit unserer einzigartigen Methode erhalten unsere Partner:innen bereits nach wenigen Tagen die ersten Bewerbungen und können offene Stellen immer zeitnah besetzen. Die Kombination aus sofortigen Ergebnissen und unseren Lösungen führt zur messbaren Steigerung der Arbeitgeberattraktivität und ist der Grund, warum sich Kund:innen für uns entscheiden.

LEADERSNET: Welche Leistungen bietet Ihr Unternehmen an?

Marius Kurz: Wir bieten aktuell Social Recruiting und Employer Branding an. Im ersten Schritt geht es um die Gewinnung von neuen Mitarbeiter:innen, dieses Problem lösen wir für unsere Partner:innen mit unserer innovativen Methode und Social Recruiting. Im zweiten Schritt verbessern wir mit digitalen Schulungssystemen, Homepage und effektiven Recruiting-Prozessen das Employer Branding.

LEADERSNET: Was würden Sie rückblickend betrachtet in der Anfangsphase des Unternehmens anders machen?

Marius Kurz: Ich wäre noch selektiver bei der Wahl der Kund:innen und Partner:innen.

LEADERSNET: Die Corona-Pandemie, die Energiekrise und die derzeitige Teuerungswelle hinterlassen durchaus ihre Spuren. Welche Auswirkungen hatten und haben diese globalen Veränderungen auf Ihr Unternehmen?

Marius Kurz: Da wir keine Produkte produzieren, sind die steigenden Energiepreise keine Herausforderung für uns. Dank Corona haben wir ein digitales Schulsystem aufgebaut, in dem mittlerweile mehr als 1000 Videos gespeichert sind und es uns ermöglicht, neue Mitarbeiter:innen vollkommen autonom einzulernen, auch komplette Quereinsteiger:innen. Außerdem haben wir unser eigenes Gesundheitssystem im Unternehmen entwickelt, um unsere Mitarbeitenden gesund und energiegeladen zu halten. Ich denke, eine Krise ist auch immer eine Chance und wir haben unsere Chancen genutzt.

 

LEADERSNET: Derzeit scheint sich die Digitalisierung in einer Hochphase zu befinden. Aber wie digital ist die Branche Ihrer Meinung nach wirklich?

Marius Kurz: In Konzernen ist die Logistikbranche, denke ich, eine der führenden. Gerade bei mittelständischen Unternehmen, sind aber Prozesse und Systeme, die nicht Teil des operativen Geschäfts sind, veraltet. Das liegt daran, weil es keinen gab, der diesen Unternehmen einen einfachen, effizienten Weg gezeigt hat, der auch kostentechnisch für den Mittelstand lukrativ ist und nicht nur für Großkonzerne. Dafür sind wir jetzt das.

LEADERSNET: Welche digitalen Lösungen könnten Sie sich für Ihre Firma vorstellen?

Marius Kurz: Sobald es etwas gibt, das wir uns vorstellen können und es uns sinnvoll erscheint, bauen wir es konsequent in das Unternehmen ein, um es weiter zu verbessern und die Effizienz zu steigern.

LEADERSNET: Wo könnte sich die Logistikbranche Ihrer Meinung nach befinden, wenn die Digitalisierung früher stattgefunden hätte?

Marius Kurz: Es gäbe insgesamt in der BRD weniger Unternehmen, die absolut weniger Personalbedarf haben und mehr Output erzeugen.

LEADERSNET: Wie nehmen Sie den Personalmangel innerhalb der Logistikbranche wahr?

Marius Kurz: Volkswirtschaftlich sehe ich das Problem auch in der Zukunft. Für Unternehmen, die bereit sind, die Probleme anzugehen, sind die Chancen besser denn je, Fachkräfte zu gewinnen und zu denen zu gehören, die aus dem Mangel Wettbewerbsvorteile schaffen.

LEADERSNET: War Ihr Unternehmen auch von einem Personalnotstand betroffen?

Marius Kurz: Nein.

LEADERSNET: Welche Maßnahmen müssten ergriffen werden, um diesem Mangel entgegenzuwirken?

Marius Kurz: Wir haben uns früh um digitale Prozesse, Systeme und unsere Arbeitgebermarke gekümmert, sodass wir das Problem nicht haben.

LEADERSNET: Was wünschen Sie sich für die Zukunft Ihres Unternehmens?

Marius Kurz: Ein Land, in dem mittelständische Unternehmen wieder gefördert werden, und als das gesehen werden, das sie sind, nämlich das Rückgrat unserer Gesellschaft und unseres Wohlstandes.

www.kurzundklein.de

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