Studie des appliedAI Institute for Europe
Generative KI: Deutschland führt EU-weit bei den Startups

| Redaktion 
| 25.02.2024

... doch denen mangelt es im globalen Konkurrenzkampf vor allem an monetären Mitteln. In einer Studie gibt mehr als die Hälfte der befragten GenAI-Startups an, dass fehlende Finanzierung ihre größte Herausforderung darstellt.

Ob ChatGPT, Sora oder Midjourney: Unter Generativer Künstlicher Intelligenz versteht man Modelle, die durch die Verarbeitung großer Datenmengen zum eigenständigen Erstellen neuer Inhalte genutzt werden können. Die aufsehenerregendsten Entwicklungen gehen derzeit meist auf US-amerikanische Unternehmen zurück, doch auch in Europa ruft die noch junge Branche zahlreiche Startups auf den Plan.

Was "zahlreich" bedeutet? Insgesamt etwa 670 im gesamten EU-Raum. Das entspricht etwas mehr als zehn Prozent aller Startups in besagtem Gebiet, die sich generell auf Künstliche Intelligenz spezialisieren, wie das appliedAI Institute for Europe dem ZDF berichtet. Die gemeinnützige GmbH mit Sitz im oberbayerischen Garching fasst außerdem zusammen, dass diese 670 auf generative KI fokussierten Startups bis Ende vergangenen Jahres ein Wagniskapital in Höhe von 2,6 Milliarden US-Dollar einwerben konnten.

Geld ist trotzdem das Problem

Eine beträchtliche Summe, die dennoch in Relation zu sehen ist: Allein OpenAI, das vor allem für ChatGPT und DALL-E bekannte Unternehmen, konnte bislang etwa fünfmal so viele Mittel sichern. Wären die 2,6 Milliarden US-Dollar gleichmäßig unter allen GenAI-Startups der Europäischen Union aufgeteilt, blieben für jedes "nur noch" etwa 3,8 Millionen US-Dollar übrig – angesichts mitunter enormer Entwicklungskosten, die vor allem bei der Arbeit an eigenen Grundlagenmodellen anfallen, sicherlich kein Polster für die Ewigkeit.

Dazu passt die größte Herausforderung, denen sich die entsprechenden Startups ausgesetzt sehen: Dem appliedAI Institute for Europe haben mehr als die Hälfte der von ihnen Befragten verraten, dass mangelnde Finanzierung die entscheidendste Schwierigkeit für ihre Unternehmen darstellt. Mit einigem Abstand folgen staatliche Regulierung, die begrenzte Verfügbarkeit von Rechenleistung, der Mangel an qualifizierten Fachkräften, der schwere Zugang zu hochwertigen Daten oder das Fehlen fairer Wettbewerbsbedingungen.

München als KI-Hotspot

An der Befragung haben 95 Unternehmensvertreter aus den vier EU-Ländern mit den meisten Startups im Bereich der generativen KI teilgenommen. Mit 19,9 Prozent entfällt fast ein Viertel aller jungen GenAI-Unternehmen auf die Bundesrepublik Deutschland, die Frankreich mit 17,5 Prozent, die Niederlande mit 10,9 Prozent und Schweden mit 8,2 Prozent auf die Plätze verweist.

Laut Philip Hutchinson, Senior AI Strategist beim appliedAI Institute for Europe, ist München außerdem "der wichtigste Gründungsstandort für KI-Start-ups innerhalb Europas, der nicht gleichzeitig auch Hauptstadt ist". Gleichzeitig wäre die deutsche Spitzenposition ohne den Brexit vermutlich kaum zustande gekommen: Auf den gesamteuropäischen Raum zählt Großbritannien mehr Startups, die gleichzeitig mehr Begeisterung unter Venture Capitalists auslösen konnten.

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