HASS IM NETZ
Online-Hass bedroht demokratische Werte: Studie zeigt alarmierende Trends

| Redaktion 
| 13.02.2024

Eine kürzlich durchgeführte repräsentative Studie von Das NETTZ, der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur, HateAid und den Neuen deutschen Medienmacher:innen zeigt, dass Hass im Netz allgegenwärtig ist und weiter zunimmt.

Die umfangreichste Erhebung seit 2019 verdeutlicht alarmierende Ergebnisse bezüglich Wahrnehmung, Betroffenheit und den Folgen von Hass im Netz in Deutschland.

 
 
 
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Hass im Netz trifft jeden, aber nicht gleich

Die Ergebnisse der Studie unterstreichen, dass Hass im Netz jeden treffen kann, jedoch nicht alle in gleichem Maße. Fast die Hälfte der Befragten wurde bereits online beleidigt, während ein Viertel mit körperlicher Gewalt und 13 Prozent mit sexualisierter Gewalt konfrontiert wurde. Besonders betroffen sind Personen mit sichtbarem Migrationshintergrund, junge Frauen und Menschen mit nicht-heterosexueller Orientierung.

Rückzug aus demokratischen Diskursen: Eine alarmierende Folge von Online-Hass

Mehr als die Hälfte der Befragten zieht sich aufgrund von Angst im Netz seltener zur eigenen politischen Meinung, beteiligt sich weniger an Diskussionen und formuliert Beiträge bewusst vorsichtiger. Die Studie verdeutlicht, dass Hass im Netz zu einem bedenklichen Rückzug aus demokratischen Diskursen führt, wodurch die Vielfalt im Internet gefährdet wird. Zudem steigt die Sorge, dass Hass im Netz zu einer Zunahme von Gewalt im Alltag führen könnte.

Handlungsbedarf: Politik und Plattformen in der Verantwortung

Die politischen Forderungen, die sich aus der Studie ergeben, betonen die Dringlichkeit des Handelns. Es bedarf eines besseren Schutzes und der Unterstützung der Betroffenen, eines bundesweiten Netzwerks von Beratungsstellen und sensibilisierten Strafverfolgungsbehörden. Zudem sollten Social-Media-Plattformen nicht nur moralische, sondern auch finanzielle Verantwortung für die durch Hass im Netz entstehenden gesellschaftlichen Schäden tragen.

 
 
 
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Forderungen für eine demokratiefördernde Lösung

Die Studie bekräftigt die Notwendigkeit einer nationalen Bildungsoffensive zur Stärkung von Medienkompetenz und politischer Bildung. Um gezielt gegen Hass im Netz vorzugehen, müssen bereits bestehende demokratiefördernde Strukturen gefördert und Hassdynamiken kontinuierlich überwacht werden. Zielgerichtetes und konsequentes Handeln erfordert auch die Umsetzung der Handlungsempfehlungen, die bereits 2023 von den herausgebenden Organisationen erarbeitet wurden.

Die gesamte Studie finden Sie hier.

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