SproutWorld
Wie Michael Stausholm Produktfälschungen mit KI-Technologie bekämpft

Eine neue Studie des Amtes für europäische Markenrechte (EUIPO) hat gezeigt, dass Produktfälschungen europaweit jährlich rund 16 Milliarden Euro Umsatz und 200.000 Arbeitsplätze kosten. Michael Stausholm, Gründer und CEO von SproutWorld, ist mit diesem Problem bestens vertraut.

Sein Unternehmen stellt patentierte, nachhaltige Schreibgeräte her, die nach Gebrauch eingepflanzt werden können und zu Pflanzen heranwachsen. Der Erfolg dieser innovativen Produkte hat jedoch auch Fälscher auf den Plan gerufen. Wie innovative KI-Technologie dem nachhaltigen Unternehmen hilft, gegen die wachsende Bedrohung durch Produktfälschungen vorzugehen

SproutWorlds pflanzbare Schreibgeräte: Ein grünes Erfolgsmodell

SproutWorld, gegründet 2013, hat mit seinen nachhaltigen Stiften, die sich nach Gebrauch in Pflanzen verwandeln, eine grüne Alternative zum klassischen Werbekugelschreiber entwickelt. Namhafte Unternehmen wie Porsche, die Deutsche Bahn und Schöffel setzen auf diese umweltfreundlichen Produkte für ihre Werbemaßnahmen. Der durchschlagende Erfolg blieb jedoch nicht unbemerkt, und das Unternehmen sah sich bald mit einer Flut von Produktfälschungen konfrontiert.

KI-Technologie als Retter in der Not

Um gegen die wachsende Bedrohung durch Fälschungen anzukämpfen, setzt SproutWorld seit 2018 auf eine fortschrittliche KI-Software. Diese Technologie hat es ermöglicht, jährlich Tausende von Produktfälschungen aufzudecken und damit immense Anwaltskosten sowie Umsatzverluste zu vermeiden. Allein von 2022 bis 2023 stieg die Zahl der aufgedeckten Patentverletzungen um 30 Prozent, während die Durchsetzung um beeindruckende 365 Prozent zunahm. „Die Fälscher werden immer fortschrittlicher, aber auch die Technologie hinter der KI. Deshalb finden und stoppen wir mehr Nachahmer als früher“, erklärt Stausholm. Besonders effektiv zeigt sich der Einsatz der KI auf den europäischen Amazon-Plattformen, während die amerikanische Plattform trotz einer eigens eingerichteten Kriminalitätseinheit langsamer reagiert.

Produktfälschungen: Ein weit verbreitetes Problem

Eine EUIPO-Studie aus dem Jahr 2022 zeigt, dass 37 Prozent der 15- bis 24-Jährigen in Europa bewusst gefälschte Waren kaufen. Diese Zahl überrascht Stausholm, da gerade jungen Menschen Klima- und Nachhaltigkeitsaspekte am Herzen liegen. Zudem sind gefälschte Produkte oft von minderer Qualität und können gefährliche Inhaltsstoffe enthalten. Beispielsweise enthielten 18 von 19 Spielzeugen, die von Toys Industries of Europe auf der Plattform Temu gekauft wurden, gesundheitsgefährdende Chemikalien.

Maßnahmen zur Bekämpfung von Produktfälschungen 

Stausholm schlägt mehrere Maßnahmen vor, um das Problem der Produktfälschungen einzudämmen:

1. Strengere Kontrollen: Plattformen wie Wish, Temu und Shein sollten sich an Kontrollen und Standards halten müssen, um den direkten Versand an Verbraucher zu regulieren.

2. Geldbußen für Käufer: Der Kauf illegaler Waren sollte nicht nur durch die Vernichtung der Pakete geahndet werden, sondern auch durch Geldstrafen.

3. Einheitliche Rechtsvorschriften in der EU: Einheitliche Strafen für illegale Produktfälschungen in allen EU-Ländern könnten abschreckender wirken.

4. Höhere Standards für Handelsplattformen: Plattformen sollten strenger reguliert und zur Verantwortung gezogen werden, um gefälschte Waren effektiver herauszufiltern.

SproutWorld, mit Standorten in Kopenhagen und Boston, hat bisher über 65 Millionen Stifte in 80 Ländern verkauft. Zu den Kunden zählen internationale Größen wie Coca-Cola, IKEA, Porsche und sogar Persönlichkeiten wie Michelle Obama und Richard Branson. 

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