Die "Zweitbesten"
Undertourism: In diesen Reisezielen freuen sich die Menschen noch ehrlich über Touristen

| Redaktion 
| 23.05.2024

Triest statt Venedig, Guimaraes statt Lissabon oder Brüssel statt Brügge: Diese Orte sind nicht minder attraktiv als die altbekannten Hot Spots und sie werden nicht von Besuchermassen überflutet.

Während Städte wie Venedig Eintrittsgebühren einführen, Brügge die Zahl der Kreuzfahrtschiffe begrenzt und Paris Touristenbusse aus dem Zentrum verbannt, entwickeln sich neue Trends. Der Begriff „Undertourism“ beschreibt die Marketingstrategie weniger frequentierter Reiseziele, die Besucher mit dem Versprechen locken, weniger überlaufen zu sein. „Kommt zu uns“, werben sie oder, „bei uns könnt ihr eure Instagram-Bilder machen, ohne in Warteschlangen zu stehen.“

Angesichts der negativen Schlagzeilen, die Touristen abschrecken, ist dies ein cleverer Schachzug. Doch auch diese weniger frequentierten Orte könnten unter ihrem eigenen Erfolg leiden. „Orte, die sich als ‚undertouristed‘ vermarkten, könnten die Übertourismus-Katastrophen von morgen werden, wenn sie nicht verantwortungsvollere Tourismusstrategien entwickeln“, warnt Justin Francis, CEO von Responsible Travel im National Geographic.

Ausweichrouten gibt’s auch in Venedig

Eine Möglichkeit des Undertourism besteht darin, intensivere Erlebnisse zu suchen, statt die typische „Hit-and-Run“-Mentalität an den Tag zu legen. Selbst überlaufene Städte fördern inzwischen ihre weniger bekannten Ecken: Venedig empfiehlt beispielsweise, den Markusplatz gegen die Insel Lido einzutauschen, wo die meisten Restaurants und Hotels in lokalem Besitz sind. Das Start-up Venezia Autentica lenkt Besucher weg von den Touristenfallen und hin zu lokalen Bars, Geschäften und Restaurants. Aber Undertourism kann auch bedeuten, Reiseziele zu wählen, die wirklich Unterstützung brauchen und wo sich die Locals über Touristen und ihre finanziellen Beiträge noch tatsächlich freuen.

Hier sind fünf Alternativen zu beliebten Reisezielen weltweit, die sich jedenfalls für lohnt zu bereisen:

Kuelap statt Machu Picchu

Mit 400 Steinhäusern auf einem Berggipfel und einer neuen Seilbahn, die Sie dorthin bringt, ist jetzt die perfekte Zeit, diesen beeindruckenden Inka-Ort zu besuchen, der älter ist als Machu Picchu.

Triest statt Venedig

Nur ein paar Stunden mit dem Zug von Venedig entfernt liegt diese elegante italienische Stadt, eingebettet neben Slowenien. Sie liegt am Golf von Triest und bietet ihren eigenen charmanten Kanal, gesäumt von Palazzi.

Kep statt Phuket

Die Südküste Kambodschas wird immer beliebter, und Kep – umgeben von Dschungel, klaren Meeren und Krabbenständen – bewahrt seine entspannte Atmosphäre. Die Strände sind genauso schön wie die in Thailand.

Guimaraes statt Lissabon

Nordöstlich von Porto liegt diese kleine, schöne Stadt, die als Wiege Portugals gilt – hier wurde im 12. Jahrhundert der erste König des Landes geboren. Heute bietet die Stadt eine unberührte Altstadt, eine Burg aus dem 11. Jahrhundert und zahlreiche vergoldete Kirchen.

Brüssel statt Brügge

Brüssel mag keine glitzernden Kanäle haben, aber Belgiens Hauptstadt bietet mittelalterliche Architektur, lebhafte Restaurants, viele Schokoladengeschäfte und reichlich Bier. Als echte Arbeiterstadt ist sie zudem erfrischend unprätentiös.

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