Wandel der Care-Arbeit
Vatertag: Väter erobern die Kinderzimmer

| Redaktion 
| 09.05.2024

Die Rolle des Vaters hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten erheblich gewandelt. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) liefert in seiner neuesten Studie aufschlussreiche Daten, die belegen, wie sich die Beteiligung der Väter an der Kinderbetreuung und der Haushaltsführung signifikant verändert hat.

Seit 2001 hat sich die durchschnittliche tägliche Betreuungszeit, die Väter ihren Kindern widmen, fast verdoppelt. Waren es zu Beginn des Jahrtausends noch 2,8 Stunden täglich, so sind es 2021 bereits 4,7 Stunden.

Der Kampf gegen alte Rollenbilder

Die traditionelle Rollenverteilung, die Müttern die Hauptlast der Hausarbeit und Kinderbetreuung zuschrieb, ist im Schwinden. 2021 haben nur noch 7,5 Prozent der Väter angegeben, sich nicht an der Hausarbeit zu beteiligen, ein deutlicher Rückgang gegenüber den 34 Prozent im Jahr 2001. Diese Entwicklung zeigt, dass immer mehr Väter aktiv tägliche Verantwortung im Haushalt übernehmen, wobei 85 Prozent der Väter bis zu zwei Stunden pro Tag für häusliche Aufgaben aufwenden.

Auswirkungen auf die Berufswelt der Mütter

Diese Veränderung in der Rollenverteilung unterstützt auch Mütter bei der Rückkehr in den Beruf und trägt dazu bei, potenzielle Karrierehindernisse zu überwinden. IW-Experte Wido Geis-Thöne betont die Bedeutung dieser Entwicklung: "Da die geburtenstarken Babyboomer aus dem Erwerbsleben ausscheiden, wird Deutschland in den kommenden Jahren verstärkt auf die Arbeitskraft von Müttern angewiesen sein, um Wachstum und Wohlstand zu sichern“. Weiterhin weist er auf eine kritische Infrastrukturlücke hin: "Um Beruf und Familie vereinbaren zu können, müsste jedoch das Angebot an Betreuungsplätze deutlich erweitert werden.“ Derzeit fehlen in Deutschland über 340.000 Kitaplätze für Kinder unter drei Jahren.

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