Kino und Courage
Deutscher Filmpreis 2024: Großer Abend für "Sterben", Friedländer und Schygulla setzen Zeichen

Die diesjährige Verleihung des Deutschen Filmpreises am Theater am Potsdamer Platz in Berlin war mehr als eine Feier herausragender filmischer Leistungen; sie war auch eine Plattform für wichtige gesellschaftliche und politische Aussagen.

Im Gegensatz zur Berlinale, bei der politische Kontroversen im Mittelpunkt standen, bot der Deutsche Filmpreis 2024 eine Gelegenheit, die politische und kulturelle Ausrichtung Deutschlands zu bekräftigen. Margot Friedländer, die Holocaustüberlebende, deren Anwesenheit und Worte, "Ich bitte euch, seid Menschen", für Gänsehautmomente sorgten, symbolisierte einen deutlichen Gegenpol zu den vorherigen politischen Spannungen.

 
 
 
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Triumph des Dramas "Sterben" von Matthias Glasner

Das Hamburger Drama "Sterben", das gerade erst in den Kinos angelaufen ist, stahl bei der diesjährigen Verleihung des Deutschen Filmpreises die Show. In neun Kategorien nominiert, räumte der Film die wichtigsten Preise ab, darunter die Goldene Lola für den besten Spielfilm sowie Auszeichnungen für die beste weibliche Hauptrolle, gespielt von Corinna Harfouch, und die beste männliche Nebenrolle durch Hans-Uwe Bauer. Matthias Glasner, der persönliche Erfahrungen in das Drehbuch einfließen ließ, hat mit "Sterben" ein echtes Meisterwerk geschaffen, das die Zuschauer sowohl emotional berührt als auch zum Nachdenken anregt.

Weitere Gewinner des Abends

Der Film "Der Fuchs" erhielt die Silberne Lola sowie die Auszeichnung für den besten Hauptdarsteller, die an Simon Morzé ging. "Im toten Winkel", ein politisches Drama von Ayşe Polat, das die Herausforderungen einer Filmcrew im Nordosten der Türkei thematisiert, gewann die Bronze Lola, das beste Drehbuch und die beste Regie. Timm Krögers "Die Theorie von allem" erhielt Anerkennung für die besten visuellen Effekte und das beste Szenenbild, was die kreative Vielfalt des deutschen Kinos unterstreicht.

Kunst und Kultur in politischen Krisenzeiten

Kulturstaatsministerin Claudia Roth betonte in ihrer Eröffnungsrede die Rolle der Kunst als Mittel zur Förderung der Menschlichkeit in schwierigen Zeiten. "Wir feiern nicht, um zu vergessen, sondern weil wir wissen: Kunst ist ein Zugang zur Humanität", erklärte Roth. Sie verwies auf globale Konflikte und Krisen und erinnerte daran, dass Kunst helfen kann, Empathie und Verständnis zu fördern.

Ehrenpreis für Hanna Schygulla

Hanna Schygulla, die Filmikone und Mitbegründerin der Deutschen Filmakademie, wurde mit dem Ehrenpreis ausgezeichnet. Ihre beeindruckende Karriere und ihr langjähriges Engagement für den deutschen Film wurden besonders gewürdigt. Schygulla nutzte ihre Rede, um auf die wachsende politische Spaltung und die Bedeutung kultureller Arbeit hinzuweisen.

Den gesamten Verlauf der Preisverleihung und alle bewegenden Momente können Sie unter dem folgenden Link in der ARD Mediathek anschauen: Deutscher Filmpreis 2024 in der ARD Mediathek.

Die schönsten Bildes vom Red Carpet sehen Sie in unserer Fotogalerie.

Die Gewinner des Deutschen Filmpreises 2024

  • Goldene Lola: "Sterben" von Matthias Glasner
  • Silberne Lola: "Der Fuchs" von Adrian Goiginger
  • Bronzene Lola: "Im toten Winkel" von Ayşe Polat
  • Beste Regie: Ayşe Polat für "Im toten Winkel"
  • Bestes Drehbuch: Ayşe Polat für "Im toten Winkel"
  • Beste Hauptdarstellerin: Corinna Harfouch in "Sterben"
  • Bester Hauptdarsteller: Simon Morzé in "Der Fuchs"
  • Bester Dokumentarfilm: "Sieben Winter in Teheran" von Steffi Niederzoll
  • Bester Kinderfilm: "Sieger sein" von Soleen Yusef
  • Beste Kamera: Roland Stuprich für "Die Theorie von allem"
  • Bester Schnitt: Nicole Kortlüke für "Sieben Winter in Teheran"
  • Beste Filmmusik: Lorenz Dangel für "Sterben"
  • Ehrenpreis für das Lebenswerk: Hanna Schygulla

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Die Gewinner des Deutschen Filmpreises 2024

  • Goldene Lola: "Sterben" von Matthias Glasner
  • Silberne Lola: "Der Fuchs" von Adrian Goiginger
  • Bronzene Lola: "Im toten Winkel" von Ayşe Polat
  • Beste Regie: Ayşe Polat für "Im toten Winkel"
  • Bestes Drehbuch: Ayşe Polat für "Im toten Winkel"
  • Beste Hauptdarstellerin: Corinna Harfouch in "Sterben"
  • Bester Hauptdarsteller: Simon Morzé in "Der Fuchs"
  • Bester Dokumentarfilm: "Sieben Winter in Teheran" von Steffi Niederzoll
  • Bester Kinderfilm: "Sieger sein" von Soleen Yusef
  • Beste Kamera: Roland Stuprich für "Die Theorie von allem"
  • Bester Schnitt: Nicole Kortlüke für "Sieben Winter in Teheran"
  • Beste Filmmusik: Lorenz Dangel für "Sterben"
  • Ehrenpreis für das Lebenswerk: Hanna Schygulla

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