Deutsche könnten billiger telefonieren – wenn sie wollten

| Redaktion 
| 03.08.2022

Mobilfunkanbieter locken Kund:innen mit Datenvolumen und Smartphones, so eine aktuelle Analyse.

Laut einer aktuellen Analyse des Vergleichsportals Verivox würden rund 82 Prozent der Ersparnisse der Deutschen durch ihren teuren Mobilfunkanbieter aufgebraucht werden. Das Vergleichsportal überprüft unterschiedliche Anbieter:innen in den Bereichen Strom und Gas, Handy und Internet, Kredite und Versicherungen und analysiert diese schließlich. Auf Basis der eingeholten Daten kann das Unternehmen den Kund:innen schließlich einen umfassenden Tarifvergleich bieten.

Alles eine Frage der Anbieter:innen

Dabei soll es sich allerdings um eine Frage des Anbieters handeln. Derzeit haben die drei Netzbetreiber Telekom, Vodafone und Telefonica/O2 rund 81,5 Mio. Kunden. Wenn all diese Nutzer:innen zu einem kostengünstigeren Discounter-Tarif wechseln würden könnten sie, abhängig vom Mobilfunkvertrag, circa 286,61 Euro jährlich einsparen. Laut den Berechnungen von Verivox würden vor allem Handy-Tarife mit kleinen und mittleren Datenbudgets bei weniger bekannten Anbietern wesentlich günstiger angeboten werden.

Vor allem Discounter-Tarife mit vier bis fünf Gigabyte sollen bereits ab einem Durchschnittspreis von fünf Euro zu haben sein. Diese würden weniger als ein Viertel der günstigsten Netzbetreiberangebote kosten. Abhängig vom Netzwerkanbieter wäre, laut Verivox, hier ein Sparpotenzial von zwischen 75 und 82 Prozent möglich. Weiters heißt es laut der Bundesnetzagentur, dass das im Durchschnitt verbrauchte Datenvolumen bei rund 4,5 Gigabyte liegen würde. Im Vergleich würden zahlreiche Mobilfunkanbieter:innen aber durchschnittlich bis zu 27 Gigabyte anbieten um somit zahlreiche Kund:innen zu sich zu locken.

Der Wunsch nach einem neuen Smartphone

Bei dem Vertragsabschluss wird scheinbar weniger auf die Kosten und mehr auf ein neues Handy geschaut. Das sieht Jens-Uwe Theumer, Vice President Telecommunications bei Verivox, ähnlich: "Viele Verbraucher überschätzen ihren Datenbedarf. Üblicherweise sind Smartphones die meiste Zeit des Tages in einem WLAN-Netz eingeloggt, entweder am Arbeitsplatz oder zu Hause. Während dieser Zeit wird kein Datenvolumen über den Handytarif verbraucht. Um den Einmalpreis eines Geräts so niedrig wie möglich zu halten, buchen viele Kunden hochpreisige Tarife".

 

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