Neue Jobbörse für Geflüchtete aus der Ukraine gelauncht

Eine Gruppe führender deutscher Jobportale und Unternehmen aus dem HR-Bereich hat sich zusammengetan.

Der Krieg in der Ukraine hat zur größten Fluchtbewegung in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg geführt. Anfang Mai zählte das Bundesinnenministerium (BMI) bereits mehr als 600.000 Einreisen aus der Ukraine. Die tatsächliche Anzahl der nach Deutschland Geflüchteten könnte jedoch noch höher anzusiedeln sein, da ukrainische Staatsbürger:innen ohne Visum in die Europäische Union einreisen dürfen. Weil die meisten Männer im wehrfähigen Alter in der Heimat bleiben, ist der Anteil der Frauen und Kinder unter den Geflüchteten mit über 80 Prozent außergewöhnlich hoch.

Geflüchtete Ukrainer:innen wollen arbeiten

In einer vom BMI beauftragten Befragung im März 2022 gaben 92 Prozent der Kriegsflüchtlinge an, zuvor in der Ukraine beschäftigt oder in Ausbildung gewesen zu sein. "Ukrainische Frauen sind in hohem Maße berufstätig. Es ist also davon auszugehen, dass sehr viele Geflüchtete auch in Deutschland arbeiten möchten", so Konstantin Janusch, Geschäftsführer von Yourfirm.de.

Rechtlich sei dies problemlos möglich, erklärt Janusch, der selbst in der Ukraine geboren wurde: "Denn die Ausländerbehörde wird bereits bei Beantragung einer Aufenthaltserlaubnis durch ukrainische Geflüchtete eine selbstständige und unselbständige Erwerbstätigkeit genehmigen."

Hunderte qualifizierte Stellenangebote

Yourfirm gehört zu einer Gruppe führender deutscher Jobportale und Unternehmen aus dem HR-Bereich die Anfang Mai mit jobs4ua.de eine Jobbörse für Geflüchtete aus der Ukraine gestartet hat. Auf der neuen Plattform sind bereits Hunderte qualifizierte Stellenangebote auf Ukrainisch, Russisch, Englisch und Deutsch abrufbar. Die Schaltung von Stellenanzeigen auf jobs4ua.de ist für Unternehmen kostenlos.

"Dieses Vorgehen eröffnet vielen gut ausgebildeten Ukrainerinnen und Ukrainern den Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt. Als Verbund reichweitenstarker Jobbörsen unterstützen wir diese Menschen mit einem großen Angebot an Stellenangeboten. Dabei stellen wir gemeinsam mit den rekrutierenden Unternehmen sicher, dass es sich um Angebote handelt, die sich ausdrücklich auch an ukrainische Staatsbürger richten", betont Peter Langbauer, Geschäftsführer der ebenfalls an der Entwicklung beteiligten stellenanzeigen.de.

Spenden und Infos

Die an der Aktion beteiligten Jobbörsen haben auch eine Spendenseite eingerichtet: Jede Spende über jobboersen-helfen.betterplace.org wird bis zu einem Gesamtbetrag von 15.000 Euro verdoppelt. Weiterführende Informationen und FAQ zum deutschen Arbeitsmarkt und Bildungsangeboten, wie etwa Sprachkurse, ergänzen das kostenlose Angebot der Plattform.

Zur Initiative gehören neben stellenanzeigen.de und Yourfirm.de die Stellenbörsen Regio-Jobanzeiger.de, jobblitz.de, it-jobs.de, kalaydo.de sowie der Jobmesse-Anbieter karrieretag.org. (as)

www.jobs4ua.de

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